Warum Experteninterviews geben?

Kürzlich erhielt ich von einem Studierenden der Hochschule Neu-Ulm im Studiengang „Information Management Automotive“ die Anfrage für ein Experteninterview für seine Abschlussarbeit im Kontext Lean-Management und Industrie 4.0.

Zeit investieren, um meine Expertise und Erfahrungen weiterzugeben? Und was habe ich davon?

Die Antwort: Sehr viel!

- Die eigene Expertise verbalisieren, erklären, vermitteln, ja auch hinterfragen

- Die eigenen Erfahrungen mitgeben, einordnen, rekapitulieren

- Die Struktur der Abschlussarbeit und das wissenschaftliche Arbeiten des Studierenden unterstützen

- Die Fragestellungen der Abschlussarbeit auf das eigene Tun übertragen

- Die Schnittstelle zwischen akademischer Ausbildung und Industrie sein

Und ganz einfach in jenem Themenkontext, der die eigene berufliche Passion ist, den Nachwuchs unterstützen!

Ihr Tobias Fischer

Was haben der Golf von Neapel, Industrie 4.0 und Lean-Management gemeinsam?

Als Autor von wissenschaftlichen Beiträgen ist es immer erfreulich, in den Arbeiten anderer zitiert zu werden und damit zu sehen, dass der eigene Beitrag, die Erkenntnisse, ja der Aufwand hierfür genutzt und wertgeschätzt werden. 

So geschehen bei der 14. CIRP Conference of Intelligent Computation in Manufacturing Engineering am Golf von Neapel, wo mein mit Prof. Dr. Jürgen Köbler verfasster Artikel „Lean-Management und Industrie 4.0: Warum Lean-Management eine solide Grundlage für die vierte industrielle Revolution darstellt“ für den Beitrag „A Systematic Approach to Identify the Interdependencies of Lean Production and Industry 4.0 Elements“ zitiert worden ist.

Hier gehts zu den Artikeln:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212827122011957?via%3Dihub

https://www.industrie-management.de/sites/industrie-management.de/files/pdf/fischer_Lean-Management-und-Industrie40_IM-2018-6.pdf

Online-Impuls zu schlankem IT-Management

Na das hätten wir nicht erwartet … knapp 90! Teilnehmer/innen waren bei unserem Impulsvortrag Lean-IT - veranstaltet von der IHK Südlicher Oberrhein - dabei, der bereits zum dritten Mal stattfand!

Vielen Dank an die IHK Südlicher Oberrhein, im Besonderen Emmanuel Beule, für die Organisation des dritten Online-Impulses zum Thema „Lean-IT“ am 14.10.2021 und natürlich an alle Teilnehmer/innen für das positive Feedback und das Interesse an der Vertiefung des Themas. Ein großes Dankeschön an Kooperationspartner Benedikt Schmieder.

Wer unseren Impuls verpasst hat, darf uns auch gerne direkt ansprechen. >Kontakt<

Podcast des Q 4.0 Talks zum Thema "Lean in der Ausbildung"

Seit kurzem ist der Podcast zu unserem gemeinsamen Q 4.0 Talk in der Reihe "smart ausbilden" vom Netzwerk Q 4.0 Südwest verfügbar. Ann-Catrin Zirnig war gemeinsam mit Dr. Markus Maier von lean2sigma GmbH und Tobias Fischer von der TF Unternehmensberatung im Gespräch zum Thema "Lean in der Ausbildung", das wir aus drei Perspektiven beleuchtet haben: der Bedarf der Organisation, die Motivation der Auszubildenden sowie die Herausforderung der Ausbilder*innen.

Der Podcast ist verfügbar bei YOUTUBE   SPOTIFY    APPLE PODCASTS   GOOGLE PODCAST   ANCHOR  RADIOPUBLIC   BREAKER  und unter biwe.de zum Nachlesen.

Viel Spaß beim Reinhören!

Lean-Methoden für die Ausbildung(sorganisation)

Ein herzliches Dankeschön an das Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e.V., im Besonderen an das Team vom Netzwerk Q 4.0 Südwest, für die Organisation des Online-Talks zum Thema „Lean-Methoden für die Ausbildung(sorganisation)“ am Nachmittag des 13. Juli 2021 und natürlich an alle Teilnehmer*innen für das positive Feedback und das Interesse an der Vertiefung des Themas. Ein großes Dankeschön an Dr. Markus Maier von der lean2sigma GmbH, mit dem Tobias Fischer von der TF Unternehmensberatung gemeinsam als Expertenteam Fragestellungen rund um die Perspektiven der Organisation, der Auszubildenden sowie der Ausbilder*innen beantworten durfte.

Die Veranstaltung wird demnächst auch als Podcast verfügbar sein. Wir informieren an dieser Stelle sobald dieser Verfügbar ist.

Lean-IT - Blogbeitrag und Impuls mit der IHK Südlicher Oberrhein

Gemeinsam mit Benedikt Schmieder (Schmieder IT-Dienstleistung und -Handel) sowie Emmanuel Beule von der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein entstand auf Basis unserer Veröffentlichung vom Juli 2020 ein praxisnaher Blogbeitrag auf den Seiten der IHK.

Den Blogbeitrag mit dem Titel "Lean-IT: schlankes IT-Management" finden Sie unter folgendem Link:

https://www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/impulsnetzwerk/neuearbeitswelt/lean-it-tobias-fischer-4876590

Außerdem findet am 08.12.2020 sowie am 28.01.2021 ein Impulsvortag zum Thema statt. Weiter Informationen sowie die Anmeldung finden Sie bei der IHK Online Akademie sowie bei Emmanuel Beule direkt.

Lean-IT - Veröffentlichung

Im Rahmen einer Kooperation haben Benedikt Schmieder und ich untersucht, wie Methoden des Lean-Managements in der Unternehmens-IT sinnvoll einsetzbar sind. Details können unserem Beitrag (peer-reviewed) in der aktuellen Ausgabe 3/2020 der Fachzeitschrift „Industrie 4.0 Management“ entnommen werden. Außerdem bieten wir unseren Beitrag im Folgenden zum Dowload an. Bei weiterem Interesse freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.

Lean-IT - Anwendbarkeit bewährter Lean-Management-Methoden
in der Unternehmens-IT

von Tobias Fischer, TF Unternehmensberatung und Benedikt Schmieder, Schmieder IT-Dienstleistungen

Der Einsatz bewährter Prinzipien und Methoden des Lean-Managements in der Unternehmens-IT kann inzwischen als machbar und sinnvoll angesehen werden. Für eine Anwendung in der Breite fehlt es jedoch bisher an einer direkten Verknüpfung zwischen Lean-Werkzeugen und den Problemstellungen in modernen IT-Abteilungen. Im Rahmen der durchgeführten Expertenbefragung kann in diesem Zusammenhang gezeigt werden, dass einzelne Lean-Methoden sowohl gezielt in konkreten Handlungsfeldern der IT eine positive Wirkung erzielen können, als auch, dass bestimmte IT-Teilbereiche im Gesamten vom Einsatz etablierter Lean-Methoden profitieren können.

Hier können Sie unseren vollständigen Artikel herunterladen:

Stirbt Lean-Management mit der Industrie 4.0?

Ein Beitrag von Tobias Fischer

Im Jahr 2011 wurde der Begriff „Industrie 4.0“ erstmals auf der Hannover Messe „Digital Factory“ in  den Fokus gerückt. Industrie 4.0 stellt dabei eine Neuausrichtung der Industrie dar. Arbeitsstrukturen von Planung, Umsetzung und Verkauf werden damit neu definiert. Umfragen zeigen, dass der Begriff der Industrie 4.0 bei vielen Unternehmen insbesondere dem Mittelstand in Deutschland und Europa noch wenig Bedeutung findet.[1] Vor allem der konkrete Nutzen und das Potenzial in der Industrie sind für einen großen Teil der Unternehmen (noch) nicht ersichtlich. Die bereits gut ausgearbeiteten technologischen Konzepte sind momentan schwer in konkreten Anwendungsfällen vorzustellen.[2]

Der Begriff „Industrie 4.0“ steht für die vierte industrielle Revolution, der drei industrielle Revolutionen vorangegangen sind. Die folgende Abbildung zeigt einen Überblick über die vier Revolutionen.

Abbildung 1: Die vier industriellen Revolutionen[3]

Die erste industrielle Revolution begann um 1750 mit der Erfindung der Dampfmaschine. Diese neuartigen Arbeits- und Kraftmaschinen waren Motor der Industrialisierung. Strukturell bedingte Hungerkatastrophen gehörten der Vergangenheit an und so explodierte, angetrieben durch die Industrialisierung, die Bevölkerung, die mit Hilfe von Dampfschiffen und Eisenbahnen nun mit Kleidung und Nahrung versorgt werden konnte.

Die zweite industrielle Revolution ab ca. 1870 war geprägt durch arbeitsteilige Massenproduktion. Ein Kernelement dieser Revolution war das von Henry Ford eingesetzte Fließband in der Automobilproduktion. Zu dieser Zeit wurden sowohl elektrische Antriebe als auch Verbrennungsmotoren entwickelt. Seit den 1960er Jahren bis heute hält die dritte industrielle Revolution an. Dabei wurde mit Einsatz von Elektronik und Informationstechnik die Automatisierung von Produktionsprozessen immer weiter vorangetrieben.[4] Vor allem in den Jahren des Wirtschaftswunders machte die Elektronik große Fortschritte, sowie später die Informations- und Kommunikationstechnologie, die Basis für eine fortschreitende Automatisierung der Produktionsprozesse bildeten. Im Gegensatz zu den ersten drei Revolutionen wird die vierte industrielle Revolution eher kontinuierlich vollzogen werden. Sie ist hauptsächlich durch den Einzug von Internettechnologien und neuesten Vernetzungstechniken geprägt.[5] Für die Industrie 4.0 sind intelligente und digital vernetzte Systeme Grundlage und ermöglichen somit eine weitestgehend selbstorganisierte Produktion. Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte kommunizieren und kooperieren dabei direkt miteinander. Produktions- und Logistikprozesse zwischen Unternehmen werden intelligent miteinander vernetzt, um die Produktion noch effizienter und flexibler zu gestalten.[6] Zentrale Basis ist die Verfügbarkeit aller relevanten Informationen in Echtzeit und zwar durch die Vernetzung aller an der Wertschöpfung beteiligten Instanzen.

Sind wir deshalb mit der Einführung von Lean-Management-Systemen für eine optimale Qualität, eine optimale Liefererfüllung sowie die Produktion zu optimalen Kosten durch die neu aufkommende Industrie 4.0 noch auf dem richtigen Weg?

Lean-Management stellt die solide Basis einer erfolgreichen Implementierung der Industrie 4.0 für die Produktion der Zukunft sicher. Lean-Management kann letztlich sogar als essentielle Voraussetzung angesehen werden. Ob Echtzeit, Flexibilität oder Komplexitätsbeherrschung. Nahezu alle Prinzipien der Industrie 4.0 brauchen als Grundlage standardisierte und schlanke Prozesse im Sinne des Lean-Managements. Letztendlich muss auch die Industrie 4.0 reale Produktionsprozesse unterstützen. Deshalb wäre ein vernetzter, nicht im Sinne des Lean-Managements gestalteter Prozesses, nicht zielführend. „Denn auch schlecht aufeinander abgestimmte Prozesse lassen sich automatisieren, allerdings mit der Folge, dass diese dauerhaft schlecht bleiben.“[7]

Die Kernideen von Lean-Management und Industrie 4.0 sind sehr ähnlich. Die Steigerung der Produktivität und Flexibilität steht bei beiden Ansätzen im Vordergrund. Die Vorgehensweise ist allerdings verschieden. Lean-Management reduziert real die Komplexität durch das Vereinfachen und Zerlegen von Prozessen in kleinere Einheiten und die Implementierung von Regelkreisen für die Selbststeuerung. Bei der Industrie 4.0 hingegen versuchen digitale Systeme die Komplexität zu beherrschen und die beim Menschen „ankommende“ Komplexität zu vermindern.

Für produzierende Unternehmen gab und gibt es keine Alternative zu Lean-Management, um im globalen Wettbewerb bestehen zu können. Genauso wird es sich mit der Industrie 4.0 verhalten. Getreu dem Leitsatz „Erst schlank, dann vernetzt“[8] stellt Lean-Management also die Basis für den erfolgreichen Weg zur Industrie 4.0 dar.

Dies bedeutet für Sie als Kunden, dass das Ziel, Lean-Management umfassend und tiefgreifend in allen Prozessen der Organisation zu implementieren, weiterhin das Richtige ist. Um auf die Herausforderungen im Kontext der Industrie 4.0 vorbereitet zu sein, gilt es den begonnenen Weg der Implementierung von Lean-Management weiter entschlossen zu gehen und die aktuelle Situation zu Entwicklungen im Rahmen der „smarten“ Produktion stetig im Blick zu behalten.

[1] Vgl. CSC Deutschland GmbH 2014
[2] Vgl. Köhler-Schute und Amberg 2015, S. 17
[3] Kagermann et al. 2013, S. 17
[4] Vgl. Kagermann et al. 2013, S. 18
[5] Vgl. Köhler-Schute und Amberg 2015, S. 18
[6] Vgl. Plattform Industrie 4.0 2015
[7] Bick 2014, S. 46
[8] Laun 2014, S. 1

Literaturverzeichnis

TF Unternehmensberatung zum 01.01.2020

Zum 01.01.2020 wurde aus der "TF Lean-Management-Beratung" die TF Unternehmensberatung. Hierbei wurden insgesamt sechs bewährte und neue Beratungsschwerpunkte unter dem Dach der TF Unternehmensberatung vereint. 

Kern der TF Unternehmensberatung ist es nach wie vor die von Toyota ursprünglich geprägten Prinzipien und Methoden des Lean-Managements zu schulen, umzusetzen und weiterzuentwickeln. Dabei ist "Lean" keine alleinige Sache der Produktion. Nicht umsonst wird in diesem Kontext von "ganzheitlichen Produktionssystemen" gesprochen. 

Neben der bekannten Produktions- und Prozessoptimierung liegen deshalb nun weitere verwandte Beratungsschwerpunkte auf Schulungen, Seminaren und Workshops sowie fundierter Unterstützung zu Führung, Coaching und Kultur. Wissens-, Ideen- und Innovationsmanagement, die Entwicklung von schlanken Materialflüssen und Fabrikplanungen sowie die Erarbeitung von Geschäftsmodellen und Strategien ergänzen das Beratungsportfolio der TF Unternehmensberatung. 

Unter "Leistungen" erhalten Sie weiterführende Informationen zu jedem Beratungsfeld.

Lean-Management und Industrie 4.0

... Warum Lean-Management eine solide Grundlage für die vierte industrielle Revolution darstellt

von Tobias Fischer, M.Eng. und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Köbler; erschienen in: Industrie 4.0 Management, Ausgabe 6/2018, Dezember 2018

Abstract:

Einerseits ist die vierte industrielle Revolution derzeit das Thema der Industrie, andererseits stellen renommierte Gesellschaften und Unternehmensberatungen einen nicht zufriedenstellenden Implementierungsgrad der gängigen Lean-Methoden fest. Es stellt sich die Frage, inwieweit eine Umsetzung dieser Lean-Methoden sinnvoll für den Einzug der Industrie 4.0 ist oder ob diese Methoden sogar als Voraussetzung angesehen werden können. Hierzu wurden alle gängigen Prinzipien und Methoden des Lean-Managements mit den Prinzipien und Technologien der Industrie 4.0 gegenübergestellt. Es zeigt sich, dass Lean- Management eine solide Basis für die erfolgreiche Implementierung der vierten industriellen Revolution für die Produktion der Zukunft ist. Lean-Management kann bzw. muss sogar letztlich als eine essenzielle Voraussetzung gesehen werden.

Hier können Sie den ausführlichen Artikel herunterladen: